Jugend-Verbandsliga: ersten Saisonsieg unglücklich verpasst
Mit 13 zu 14 hat die U 15 der Mannheim Tornados gegen ihren Lokalrivalen aus Schriesheim in einer dramatischen Partie verloren. Nach einem guten Start in die Auswärtspartie und klarer Führung ging der Mannschaft zum Ende der Partie die Luft aus.
Das Kräftemessen mit den Schriesheim Raubrittern bot für die jungen Wirbelwinde die ideale Gelegenheit, die 0 zu 15 Klatsche beim Tabellenführer aus Heidenheim etwas vergessen zu machen, und Leben ins eigene Spiel einzuhauchen. Das gelang – auch wenn die Raubritter am Ende den Sieg für sich verbuchen konnte.
Turbostart der Tornados
Zu Beginn der Partie erlebten die Zuschauer die punktmäßige Wiederauferstehung der Tornados. Während im gesamten Spiel gegen Heidenheim kein einziger Punkt gelang, erliefen die Quadratstädter 8 Punkte in den ersten beiden Innings gegen den Verbandsligameister der letzten Saison. Gegen den durchaus talentierten Starting-Pichter der Raubritter gelang es den Mannheimer Spielern, einige Bälle erfolgreich ins Feld zu schlagen, so auf eine Base zu gelangen und bereits auf den Bases stehenden Spielern das Vorrücken auf die nächste Base oder sogar das Erreichen der Homeplate* zu ermöglichen. Beim Baserunning selbst zeigten sich die Tornados aufmerksam und vermieden unnötige Aus („Outs“). Ganz im Gegensatz dazu gelangten die Raubritter zunächst nicht ins Spiel – ihre Ausbeute nach zwei Innings: null Punkte.
Drama deutete sich an
Im dritten und vierten Inning erholten sich die Raubritter zusehends. Im dritten Inning erliefen sie drei Punkte und im vierten weitere vier. Immer häufiger gelangen ihnen Schläge und sie profitierten auch von den Fehlern in der Mannheimer Defensive, die ein ums andere Mal sicher geglaubte Outs durch nicht gefangene oder fallen gelassene Bälle verpasste. Selbst gelang den Tornados in beiden Innings nur ein weiterer Punkt. Besonders bitter verlief das vierte Inning. Zwei Schlagleute der Tornados wurden per Strike-out durch den Pitcher ausgeworfen und ein weiter Schlagmann per Ground-out** aus dem Spiel genommen. Nur ein Schlagmann der Tornados gelangte per Freilauf („Walk“) auf die erste Base. Stand nach dem vierten Inning: 9 zu 7 für die Tornados.
Drama im fünften Inning
Während sich der Himmel im fünften Inning aufhellte, konnte dies nicht für die Mienen der Mannheimer Fans gelten, die sich gleicherweise verdunkelten. Sie mussten erleben, wie das Schriesheimer Team weitere fünf Punkte erlief. Immer öfter trafen die Schriesheimer Schlagmänner die Bälle oder gelangten durch zu vier Balls*** auf die erste Base. Da die Mannheimer Defensive weiter nicht zur notwendigen Stabilität fand und das Daumendrücken der Fans auch keinen Effekt zeigte, war es Ende des fünften Innings geschehen. Die Schriesheim Raubritter gingen mit 11 zu 10 in Führung.
Im 6. Inning zeigten die Tornados Moral, schlugen nochmals zurück, erliefen drei Punkte und gingen wieder in Führung (13 zu 11). Die Hoffnung auf den Sieg zerstob dann aber schnell. Der frisch eingewechselte Pitcher der Tornados zeigte zwar Mut und Nervenstärke, zwei Eigenschaften, um in einer solcher Spielsituation einen Baseball aus einer Entfernung von 18 Metern zielgenau in die ca. Din A 3 große Strikezone zu werfen. Aber er konnte trotz einiger guter Würfe nicht mehr verhindern, dass den Gastgebern drei weitere Punkte und damit den Sieg davontragen konnten. Nach dem Spiel gratulierten die Tornados den Raubrittern sportlich fair zum Sieg in einem unterhaltsamen Spiel. Im Rückrundenspiel werden die Tornados versuchen, das Ergebnis umzudrehen.
Leistungssteigerung erkennbar
Wie lässt sich das Spiel in den Saisonverlauf einordnen? Die dritte Niederlage und auch der Verlauf des Spiels in Schriesheim sollte nur in der ersten Reaktion frustrieren. Auf den zweiten Blick macht die Leistungssteigerung vor allem in der Offensive Mut für die nächsten Spiele. Eine Baustelle bleibt das Pitching. Aktuell verfügen die Tornados über zu wenige auf Verbandsliganiveau erfahrene und erprobte Pitcher. Dennoch sollten sich die jungen und noch unerfahrenen Pitcher im Laufe der nächsten Trainingswochen und Spiele verbessern können. Besser werden sollte und dürfte auch die Defensive der Tornados. Viel Zeit zum Grübeln bleibt ohnehin nicht. Bereits am Sonntag, den 12. Mai empfangen die Tornados die Neuenburg Atomics auf dem Roberto-Clemente-Field. Spielbeginn ist um 11 Uhr. Wer gewinnt, steht natürlich noch nicht fest. Fest steht aber – vorbeischauen lohnt! Beide Teams freuen sich auf alte und neue Freunde des Baseballsports.
Baseballsprache:
*Homeplate: die Homeplate ist die letzte Base, die ein Spieler berühren muss, um einen Punkt zu erzielen. Vor der Homeplate muss er zunächst die erste, zweite und dritte Base passieren.
**Ground Out: von Ground Out spricht man, wenn ein Feldspieler den vom Schlagmann („Batter“) ins Feld geschlagene Ball vom Boden aufnimmt und zum ersten Baseman wirft und dieser die erste Base berührt, bevor der Batter selbst dort ankommt.
***Ball: bezeichnet einen Wurf des Pitchers, der nicht die Strikezone trifft und gleichzeitig nicht vom Schlagmann getroffen wird. Wirft ein Pitcher vier „Balls” gegen einen Schlagmann, kann der Schlagmann auf die erste Base vorrücken („bases on balls“ oder „Walk“).
Text und Fotos: Martin Schommer